Rassekaninchenzuchtverein S210 Hartmannsdorf e.V.


Vereinschronik

Historie des RKZV S210 Hartmannsdorf

Wimpel zur Gründung des Rassekaninchenzuchtvereins Hartmannsdorf



Unsere Vereinschronik



Chronik des Kaninchenzuchtvereins S 210 Hartmannsdorf e. V.


Werte Gäste, liebe Züchterfrauen, liebe Zuchtfreunde und Jugendzüchter,


aus Anlass des 90-jährigen Bestehens unseres Vereins S 210 Hartmannsdorf wollen wir an dieser Stelle verschiedene Höhepunkte aus dem Vereinsleben Revue passieren lassen.

Unter dem Motto „Volk in Not und Kaninchenfleisch muss Volksnahrung werden“ versammelten sich am Sonntag, dem 28.02.1932 einige Kaninchenhalter in „Brückners Restaurant“, um über die Gründung eines Kaninchenzüchtervereins zu beraten. Nachdem Zuchtkollege Paul Ruder einen kurzen Überblick zu Kaninchenfütterung, sowie Fellbehandlung und -verwendung gegeben hatte, äußerte er den Gedanken, dass durch den Zusammenschluss aller Kaninchenhalter der Absatz von Zucht- und Schlachttieren oder Fellen besser möglich sei.

Laut vorliegendem Protokoll wurden seine Worte beifällig aufgenommen, die Erkenntnis formuliert, dass Aufklärung Not tut, die Kaninchenzucht in der damaligen Notzeit mehr denn je gefördert werden muss und die Gründung eines Vereins einen lang gehegten Wunsch in Erfüllung gehen lässt.

Auf die Einladung erschienen und damit zu den Gründungsmitgliedern zählend, waren: Paul Ruder, Alfred Günther, Kurt Salzer, Kurt Schramm, Herbert Rosenfeld, Max Riedel, Kurt Lorenz, Oskar Leichsenring und Vereinswirt Paul Brückner.

Als 1. Vorsitzender wurde Alfred Günther vorgeschlagen, der dieses Amt annahm. Sein Stellvertreter war Kurt Schramm, Kassierer und Schriftführer in einer Person war Kurt Salzer.

Den ernsten Zeiten entsprechend, wurde das Beitrittsgeld auf 50 Pfennige und der Monatsbeitrag auf 10 Pfennige festgesetzt. Diese Beträge wurden vom Unterkassierer Paul Ruder, der auch zu den Versammlungen einlud, eingesammelt.

Als Mitgliedskarte wird die vorgelegte Satzung mit Quittierungsfeld für Monatsbeiträge – das Stück zu 25 Pfennige – gutgeheißen. Diese Karten sollte Kurt Salzer bestellen.

Anschließend fand eine Diskussion zu Zuchtfragen statt. So steht es in der ersten Protokollniederschrift.

Leider nicht erwähnt wurde die Anzahl der damals gezüchteten Rassen.

Noch 1932 wuchs die Anzahl der Vereinsmitglieder auf 20. Bis 1942 stieg sie auf 64.

Im Jahr 1934 wurde Zuchtfreund Herbert Rosenfeld beauftragt, den Bau von Ausstellungskäfigen zu organisieren. Zur Finanzierung gab man Anteilsscheine in Höhe von 1 RM und 2 RM aus. Das Zusammenbauen der 127 Käfige übernahm vorwiegend Kurt Funk.

In den ersten 10 Vereinsjahren wurden 52 Versammlungen, 15 Vorstandssitzungen, 9 Ausstellungen, 1 Tischbewertung und 1 Jungtierschau durchgeführt sowie alle Kreisgruppensitzungen besucht.

4000 Kaninchenfelle kaufte die Fellsammelstelle auf, 700 Stück wurden veredelt.

1942 wurden 19 Zuchtfreunde zur Wehrmacht eingezogen, darunter auch der erste Vorsitzende Alfred Günther. Daher war in den Kriegsjahren 1942 bis 1945 mehrfach eine Umbesetzung des Vorstandes notwendig. 35 Zuchtfreunde blieben dem Verein treu. Die Versammlungs- und Ausstellungstätigkeit war stark eingeschränkt und kam teilweise sogar zum Erliegen.

Zum 20-jährigen Bestehen des Vereins – also 1952 – betrug die Mitgliederstärke wieder 52 Züchter und Züchterfrauen.

Während einer Feierstunde erhielten die Zuchtfreunde Herbert Rosenfeld, Kurt Schramm, Paul Brückner und Walter Eißmann für ihre Tätigkeit als Tätowiermeister, Zuchtwerbewart oder Fellfachwart je eine Urkunde unter Glas mit Rahmen.

In dieser Zeit ging es mit der Kaninchenzucht im Verein wieder bergauf, weil sowohl Züchter als auch Halter Kaninchen dringend für ihre Eigenversorgung brauchten.

1952 erfolge im Zuge der Abschaffung der Kreisgruppen eine Neuorganisation des Kreisverbandes und der Vereine.

Die Ausstellungstätigkeit war unregelmäßig. Am 24. Februar 1962 wurde eine Bilanz des Vereinslebens der vergangenen 30 Jahre gezogen. 176 Versammlungen mit insgesamt 3100 Besuchern, 51 Ausschusssitzungen, 26 Ausstellungen und 1 Jungtierschau wiesen die Protokollbücher aus. 21 Mitglieder schieden durch Tod aus oder blieben im Krieg.

Nunmehr stand die Ertragssteigerung bei Fleisch, Wolle oder Fellen als Zuchtziel vor den Rassemerkmalen der Tiere. „Leistung vor Schönheit“ lautete das Motto. Die Werbung junger Kaninchenzüchter und die Eindämmung der Myxomatose waren weitere Tagesaufgaben.

Nach der Gründung des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter kurz VKSK wurden auch vielfältige gesellschaftspolitische Aktivitäten von den Kaninchenzüchtern verlangt.

In den Jahren 1962 bis 1972 waren unsere Vereinsmitglieder besonders aktiv.

Zunächst gründete sich 1966 die Frauengruppe unter Vorsitz von Johanne Walter wieder.

1968 entschieden sich die Mitglieder für die Errichtung eines Vereinsheims, da in Hartmannsdorf keine geeignete Räumlichkeit für die Durchführung von Versammlungen verfügbar war.

Unseren Vorschlag, auf einer Grundfläche von 10 mal 6 Metern zu bauen, korrigierten die damaligen Amtspersonen, Bürgermeister Reglin und der Kreisbaumeister auf das Mindestmaß von 18 mal 7 Metern – sonst hätte es keine Genehmigung gegeben.

Um dafür die finanzielle Grundlage zu schaffen, organisierte der Verein Tanzveranstaltungen im Turnus von 3 Wochen und zwar komplett von der Gastronomie bis zur Beschaffung der Musikkapellen.

Die Entlohnung für die Organisatoren bestand in der Regel aus einem kostenlosen Essen in Form von „Schnitzel mit Kartoffelsalat“.

Das Geld reichte trotzdem nicht. Zum Glück gewährten Kurt Klemm ein Darlehen von 20.000 Mark mit 1% Zinsen und Max Freitag ein zinsloses Darlehen von 5.000 Mark.

Im ersten Jahr wurden von den Mitgliedern 422 Stunden für den Aufbau des Vereinsheims neben weiteren 474 Stunden für den Bau des Hartmannsdorfer Freibades geleistet.

Am Ende betrug die Bauzeit 8.300 Stunden.

Trotzdem fielen weder die Mitgliederversammlungen noch die Ausstellungen aus.

1969 formierte sich eine Jugendgruppe mit Gert Rosenfeld als betreuender Altzüchter. Ihr gehörten an: Thomas Ebert, Jürgen Freitag, Holger Rüdiger und Stefan Wolf.

Zu dieser Zeit wies die Mitgliederliste 57 Züchter, Züchterfrauen und Jugendzüchter aus.

Kaninchen in 24 Rassen und Farbenschlägen wurden gezüchtet.

1976 führten wir die 20. Kreisschau in Hartmannsdorf durch. Für unseren Verein war es die erste.

Ziemlich kurios – aus heutiger Sicht – mutet die Materialbeschaffung für den Ausstellungskatalog an.

Um Ormig-Papier und Hektographentinktur zu erhalten, musste ein Antrag beim Rat des Kreises in der Robert-Müller-Straße gestellt werden. Vervielfältigungspapier wurde über den Rat der Gemeinde ebenfalls beim Rat des Kreises beantragt. Der schickte ein Formular mit der Aufforderung die konkrete Anzahl der benötigten Papierbögen einzutragen. Daraufhin wurde Gerhart Freitag nach Zwickau gerufen, um ein Katalogmuster vorzulegen.

Die benötigten 18 Seiten strich der Amtsschimmel auf 15 Seiten zusammen. Also musste das Ausstellerverzeichnis weichen. Schon 1979 richteten wir die 22. Kreisschau mit 665 Tieren aus. Dabei halfen uns die Erfahrungen von 1976.

Schwierigkeiten gab es nur noch bei der Papierbeschaffung für die Druckerei.

Unser 50-jähriges Jubiläum feierten wir 1982 im Sächsischen Hof mit 18 Ehrengästen aus befreundeten Vereinen, dem Kreisvorstand, aus Betrieben und dem Rat der Gemeinde.

Für ihre züchterische Arbeit in den vergangenen 10 Jahren wurden verdienstvolle Vereinsmitglieder ausgezeichnet, darunter das einzige noch lebende Gründungsmitglied Kurt Lorenz mit der Ehrennadel in Gold.

Aus Anlass dieses Jubiläums durften wir wieder eine Kreisschau ausrichten.

Die Bewertungslisten, Sammlungs- und Einzelkarten für die 661 Tiere wurden immer noch mit der Hand geschrieben.

Die mit 970 Tieren umfangreichste Kreisschau führten wir 1986 ebenfalls im Sächsischen Hof durch.

Im gesamten Saal, auf der Bühne und sogar in der Nähe der Theke mussten Käfige aufgestellt werden.

Die Gangbreite für die Besucher betrug kaum mehr als 50 cm.

Natürlich fiel die Lokalschau deswegen nicht aus.

1987 erfolgte auf Betreiben von VdgB, BHG, LPG und VKSK ein Umbau des Spartenheims zu einer Bauernstube.

Glücklicherweise geschah das Auswechseln der Fußböden und Fenter und die Erneuerung der Theke auf Kosten der LPG „Freundschaft“.

Das geborgte Geld war ja auch noch nicht vollständig zurück gezahlt.

Die Zahl der Tanzveranstaltungen lies sich nicht beliebig erhöhen und die Bewirtschaftung unterlag auch einem häufigen Wechsel.

1988 organisierte sich der VKSK neu.

Das bedeutet für uns eine neue Spartennummer von S 210 zu K 323, also vom Land Sachsen zum Bezirk Karl-Marx-Stadt.

1989 betrug die Zahl der Vereinsmitglieder 49.

Die sogenannte politische Wende und die Jahre danach hinterließen auch in unserem Verein ihre Spuren.

Bleiben wir noch einmal beim Spartenheim, was nun Vereinsheim heißt.

Aufgrund der Neubewertung der Verträge wurde uns von der Familie Fennemann als Eigentümer das Grundstück auf dem das Vereinsheim steht, gekündigt. Der sie vertretende Anwalt aus München wollte gar den sofortigen Abriss unseres Vereinsheims erwirken.

Nach Rücksprache bei der Treuhand in Chemnitz wurde er bis 2015 verschoben.

Am 01.05.1993 konnten wir Frau Ursula Bischoff aus Hartmannsdorf als Pächter gewinnen und damit eine kontinuierliche Bewirtschaftung erreichen. Diese erforderte weitere Umbau und Instandhaltungsarbeiten, zum Beispiel: 1997 Toilettenumbau, 1998 Giebel an der Toilettenseite neu verputzt und gestrichen, 1999 Erneuerung des Dachbelages und neue Aufmauerung des Schornsteins, 2001 Ausbesserung des Sockelputzes und Anstrich mit Fassadenfarbe.

Nachdem Frau Bischoff aus Altersgründen den Pachtvertrag kündigte, haben wir – nunmehr auch nicht mehr Besitzer – am 13.06.2003 unsere letzte Versammlung im Vereinsheim durchgeführt.

Seitdem nutzen wir für die Zusammenkünfte der Mitglieder und des Vorstandes die Gasträume der Familie Flechsig. Auch in der Vereinstätigkeit gab es Veränderungen.

Am 17.12.1991 gründete sich in Zschocken der Kreisverband Zwickau-Ost.

Wir erhielten im gleichen Jahr unsere Vereinsnummer S 210 zurück.

Die Erstellung einer Vereinssatzung, deren notarielle Beglaubigung und die Beantragung der Gemeinnützigkeit wurden verlangt. Die Kreisschau wurde nun wieder öfter von den Hartmannsdorfern ausgerichtet. Und zwar 1992 in der Turnhalle mit 752 Tieren, 1995 im Betonwerk mit 743 Tieren und 2000 in der Turnhalle und im benachbartem „Schafstall“ mit 809 Tieren.

Der zwischenzeitlich abgebrannte „Sächsische Hof“ stand ja nicht mehr zur Verfügung.

Zum 01.01.1993 verstärkten uns 12 Züchter aus dem aufgelösten Kirchberger Kaninchenverein.

Unsere Lokalschau wurde durch die vielen neuen Mitglieder und deren Kaninchenrassen wesentlich attraktiver.

Als ausschließlicher Kaninchenverein waren wir auch 2003 für die bis dahin in Obercrinitz organisierten Züchter Mike Welschke sowie Heiko und Paul Voll eine interessante Adresse.

Ausschlaggebend für einen Vereinswechsel ist schließlich auch immer der Ausstellungstermin, welcher in Hartmannsdorf traditionell am 2. Advent statt findet. Aus selbigem Grund konnten wir 2006 auch die Familie Preiß, mit Ronny, Marcel, Frank und Carolin als neue Mitglieder begrüßen.

Wegen der steigenden Mitgliederzahl wurden auf der Bundesschau in Nürnberg Käfig-Drahtgestelle bestellt, um für die Ausstellung besser ausgestattet zu sein. Die dazu erforderlich Böden wurden von den Mitgliedern selbst hergestellt.

Wilfried Steinbrich und Heiko Schädlich restaurierten zudem die 90 im Bestand unseres Vereins befindlichen Holzgehege, welche als 6er Stall sehr gute Dienste bei unseren Ausstellungen leisteten.

S 210 verfügte zu diesem Zeitpunkt über 300 Gehege, was damals als ausreichend erachtet wurde.

Am 24.02.2007 wurde im Gasthof Giegengrün das 75. Vereinsjubiläum gebührend gefeiert.

Gleichzeitig war es das 37. Jahr von Gerhardt Freitag als 1. Vorsitzender des Hartmannsdorfer Kaninchenvereins, welcher auch als „Meister der Sächsischen Rassekaninchenzucht“ ausgezeichnet wurde.

Das Jubiläumsjahr wurde mit der Kreisschau und 771 Tieren in der Turnhalle und dem Schafwollhandel von Michael Günnel abgeschlossen. Auf dieser Kreisschau konnte Kezia Welschke als Jugendzüchterin unglaubliche 390,5 Punkte auf Angora RA erreichen – ihr Vater Mike Welschke hat sicherlich etwas unterstützt.

Henry Uhrig übernahm 2007 das Vereinszuchtbuch von S 210 erstmals als computergestütztes System, welches bis dahin von Werner Klotz betreut wurde.

Auch die Tombola wurde in Zusammenarbeit von Ursula Frank, Regina Klotz sowie Henry und Marion Uhrig durchgeführt.

Die gute gastronomische Versorgung unserer Besucher hatten wir Petra und Andreas Böhm zu verdanken.

2007 wurden in unserem Verein 604 Jungtiere tätowiert, welche sich auf 29 Züchter und 31 Rassen aufteilten.

Auch einen Rochlitzer Meister der Jungtiere auf Schwarz-Rex von Frank Preiß konnten wir in diesem Jahr verzeichnen.

Unsere Vereinsweste wurde 2008 das erste Mal unseren Mitgliedern zur Versammlung vorgestellt.

Marcel Preiß wurde am 01.08.2008 in den erweiterten Vorstand von S 210 gewählt.

Wir unternahmen eine Vereinsausfahrt nach Gotha – Eisenach mit dem Besuch der Wartburg.

Die Ausstellung in diesem Jahr war keine normale und leichte Angelegenheit – wir hatten den Verlust von Gerhardt Freitag und Petra Böhm zu verkraften, die uns beide leider viel zu früh verlassen hatten.

In der Gastronomie unterstützte uns Janine Böhm und die Ausstellungsleitung übernahmen Marcel und Carolin Preiß.

Siegfried Brunner übernahm 2008 den Vorsitzenden des KV Zwickau-Ost. 2009 wurde ein neuer Vereinsvorstand mit bzw. um Marcel Preiß, Wilfried Steinbrich, Helmut Wolf, Andreas Böhm, Klaus Wolf und einigen weiteren Mitgliedern als erweiterten Vorstand gewählt.

Hartmannsdorf´s Bürgermeisterin Kerstin Nicolaus bedankte sich für die zukunftsorientierte Ausrichtung des Vorstandes und würdigte gleichermaßen den großen Einfluss von Gerhardt Freitag sowohl auf Vereins- als auch auf gesellschaftlichem Gebiet in der Gemeinde Hartmannsdorf.

Philipp Böhm wurde als Jugendzüchter in den Verein aufgenommen und der Mitgliedsbeitrag wird von 15 € auf 18 € angehoben. Die 1. Gemeinschaftsschau mit 247 Tieren aus den Vereinen Hundshübel, Rothenkirchen und Hartmannsdorf wird 2009 organisiert.

Erstmals wird bei 96,5 Punkten das Prädikat „hervorragend“ vergeben.

Zur Erleichterung der Ausstellungsdurchführung hat Wilfried Steinbrich 2009 einen Schiffscontainer organisiert, welcher durch mehrere Zuchtfreunde hergerichtet wurde und somit fortan unser Käfiglager gegenüber dem Turnhalleneingang darstellte.

Dies war eine enorme Verbesserung der bisher erforderlichen Logistik im Zusammenhang mit der Ausstellungsdurchführung. 347 Gehege konnten 2009 im Container ordentlich eingelagert werden.

Das ehemalige Vereinsheim „Rammlerbar“ wird für 1 € an die Gemeinde Hartmannsdorf übergeben.

Auch eine Ausfahrt nach Naumburg bzw. Freyburg konnte mit 44 Teilnehmern unternommen werden.

Die Gestaltung und Produktion großer Werbeplakate für unsere Ausstellung übernahm ab 2010 Familie Steinbrich.

Auch bei unseren Ausstellungskäfigen sollte sich in diesem Jahr so einiges verändern. So konnten wir per Internet insgesamt 80 Ausstellungskäfige mit je 3 Einzelboxen in der Größe 70 cm x 70 cm für unseren Verein aus NRW ersteigern.

Nach einem abenteuerlichen Ausflug zur Abholung der Käfige wurden diese im ehemaligen Betonwerk zur Desinfektion und Säuberung zwischengelagert und anschließend zum Teil an andere Vereine bzw. den Kreisverband verkauft. Somit hatten wir binnen kürzester Zeit tolle Ausstellungsbedingungen mit der modernisierten Turnhalle, dem Käfigcontainer und den neuen Käfigen.

Durch die Käfigersteigerung konnten wir unsere alten 60er Ausstellungskäfige für kleines Geld an unsere Mitglieder verkaufen. 28 Stück 50er Ausstellungskäfige wurden an den Hartmannsdorfer Geflügelverein veräußert.

Aus den Erlösen wurde Teichfolie zum Auslegen der Turnhalle und Farbe für den Container angeschafft. Folglich hatten wir auch da im wahrsten Sinne des Wortes eine saubere Sache.

Im Jahr 2010 wurde auch das Dach der Hartmannsdorfer Turnhalle grundhaft saniert und zusätzlich um 90 Grad gedreht, weshalb unsere 2. Gemeinschaftsschau mit 237 Tieren ausschließlich im Schafwollhandel bei winterlichen Temperaturen durchgeführt wurde. Erstmals wurden die Bewertungsergebnisse vor Ort im Laptop eingegeben und sofort für den Katalogdruck weitergeleitet. Somit konnten auch Ummeldungen und Bewertungskarten vor Ort geändert und gedruckt werden.

Es war auch das Jahr als Kerstin Nicolaus ihren 60. Gbeurtstag mit uns feierte, Mike Welschke in Leipzig auf Angora Landesmeister wurde und leider auch Wolfgang Göckeritz für immer von uns gegangen ist.

Zu diesem Zeitpunkt zählten 38 Mitglieder zu unserem Verein und 531 Jungtiere wurden tätowiert.

Im Frühjahr 2011 wurde Harry Mühlmann zum Ehrenmitglied des KV Zwickau-Ost ernannt uns beendete seine Preisrichtertätigkeit nach 40 Jahren bei S 210.

Henry Uhrig wurde als Zuchtbuchführer in den Vorstand des Vereins aufgenommen und es wurde eine neue Ausstellungssoftware angeschafft.

Unser Käfigcontainer bekam – passend zur Turnhalle – ein ebenfalls festes Dach aufgesetzt.

Im gleichen Jahr konnte der Polterabend und die Hochzeit von Carolin Und Marcel Preiß gefeiert werden.

Im Dezember 2011 fand die 3. Gemeinschaftsschau mit 257 Tieren statt.

Unser 80-jähriges Jubiläum 2012 feierten wir im kleinen Kreis bei der Jahreshauptversammlung im März mit dem Verlesen einer verkürzten Chronik.

Auch geschichtliche Unterlagen des Vereins, wie Pokale, Kataloge, Zeitungsartikel und Bilder wurden präsentiert.

Gleichzeitig traten Olaf Bräkow und Sandra Schädlich unserem Verein bei.

Um die zeitnahe Tätowierung aller Jungtiere zu ermöglichen wurde mit Ernst Petzold neben Gunther Müller und Wilfried Steinbrich ein weiterer Tätowierer ernannt.

Die Jubiläumsausfahrt führte uns diesmal mit der Schmalspurbahn von Markersbach über Crottendorf, Cranzahl und Oberwiesenthal bis zum Fichtelberg.

Seit 2012 gab es auch gemeinsame Werbeplakate mit der Gemeinde Hartmannsdorf, womit gleichzeitig für unsere Kaninchenausstellung und das Pyramidenanschieben geworben wurde.

Auch die Pokalvergabe wurde reformiert: so konnten die Züchter im Vorfeld der Ausstellung selbst über Futterprämie oder Pokal entscheiden. Die Prämienvergabe für die beste Zuchtgruppe wurde fortan über die gesamte Tierzahl und nicht mehr einzeln von jedem Preisrichter vorgenommen.

Die verlängerten Öffnungszeiten zur 4. Gemeinschaftsschau am 1. Advent erwiesen sich leider als „Flop“.

Das traditionelle Spanferkelessen zum Züchterabend ließen wir uns natürlich nicht nehmen.

Im Frühjahr 2013 konnten wir mit Vivien Hafner, Melissa Rüdiger und David Müller gleich 3 Jugendzüchter in unseren Reihen aufnehmen.

Weiterhin spendeten wir 100 € an den Rochlitzer Kaninchenverein, um die Hochwasserschäden bezahlen zu können.

Leider mussten wir uns auch ganz plötzlich und unerwartet von unserem Zuchtwart und Freund Gert Rosenfeld verabschieden. Er war ein sehr geselliger und geachteter Zuchtfreund.

Sein plötzlicher Tod hat uns alle mitgenommen.

Bei den Vorstandswahlen 2013 wurden alle Mitglieder in ihren Ämtern bestätigt.

Im Herbst des selben Jahres konnten wir noch Tobias und Falk Rüdiger als Neumitglieder aufnehmen, was unsere Mitgliederzahl auf 42 stiegen ließ.

Es wurde das A/B-Bewertungssystem zur Lokalschau eingeführt und der Katalog mit Ringmappe von der Nachtwache selbst erstellt.

Falk Rüdiger übernahm die Tombola von Henry Uhrig und organisierte diese zusammen mit seiner Familie.

Auch die Spendenquittungen wurden aktualisiert und sofort mittels Durchschlag an die Spender übergeben.

Ab 2014 übernahm Matthias Münch die Organisation von Vereinsausfahrten, bisher hatte sich Wilfried darum bemüht.

Zwei Abmeldungen von Philipp Böhm und Maria Steinbrich konnten durch 6 Neuanmeldungen von Joel Müller, Marlene, Moritz und Ramona Rüdiger sowie Viola Siegesmund und Katja Hafner kompensiert werden.

Unser Verein zählte somit 46 Mitglieder.

Schwieriger war hingegen der Verlust von Hans Stempian und Harry Mühlmann, die jeweils große Lücken hinterließen.

Zur Kreisschau 2014 stellten wir insgesamt 119 Tiere von 24 Ausstellern aus Hartmannsdorf und wurden 1. Vereinsmeister.

Robby Rüdiger und Christopher Herrmann schlossen sich 2015 unserem Verein an und brachten unsere Mitgliederzahl auf stolze 48 Mitglieder.

Die zahlreichen Neuaufnahmen der vergangenen Jahre zeugten von einer intensiven Vereinsarbeit und Werbung der Kaninchenzucht.

Im Frühjahr 2015 übernahm Katja Hafner die Jugendgruppe des S 210.

Weiterhin wurden noch 25 Käfige mit je 3 Einzelboxen von 60 cm x 60 cm aus Marktleuthen in Bayern erworben, um bessere Ausstellungsbedingungen für unsere Tiere zu ermöglichen.

Wilfried Steinbrich hat auch diese Käfige wunderbar aufgearbeitet und hergerichtet.

Im Herbst unternahmen wir mit dem Busunternehmen Dietmar Werner eine schöne Ausfahrt nach Karlsbad.

Auch 2015 konnten wir den 1. Platz in der Vereinswertung bei der Kreisschau behaupten.

Wir konnten 703 Jungtiere in unser Vereinszuchtbuch eintragen.

Zur Bundesschau in Kassel im Dezember 2015 konnten wir mit Marcel Preiß und Kezia Welschke 2 Deutsche Vizemeister und eine Bundessiegerhäsin nach Hartmannsdorf holen.

Der Sachkundenachweis wurde ab März 2016 als Pflichtnachweis für Neuzüchter eingeführt.

Gleichzeitig fanden Cindy Koltermann und Finley Preiß zu uns uns sind seit dem mit Begeisterung dabei.

Im Sommer des Jahres 2016 hielten wir einen gemütlichen Grillabend mit Zuchtfreunden und den Familien unserer Vereinsmitglieder ab.

Im Frühjahr des Jahres 2017 übergab Helmut Wolf das Amt des Kassierers nach langjähriger sehr guter Arbeit an Ramona Rüdiger. Statt dessen übernahm Helmut das Amt des Zuchtwartes von Heiko Schädlich.

Mit Jördis Weidensdörfer konnte eine neue Jugendzüchterin gewonnen werden.

Im Herbst unternahmen wir eine Vereinsfahrt nach Leipzig ins Panometer und untersuchten die Leipziger Kanäle per Boot. Ebenso konnten wir 3 weitere Mitglieder, so z. B. Katja Baumann aufnehmen und so die magische Zahl von 50 Mitgliedern erreichen.

Bei der Bundesschau 2017 in Leipzig waren unsere Züchter natürlich wieder zahlreich vertreten, so konnten wir erneut einen Deutschen Vizemeister von Marcel sowie einen Deutschen Angora Herdbuchmeister und einen Deutschen Meistertitel auf Angora von Mike Welschke nach Hartmannsdorf holen.

Es waren die ersten Meistertitel des Vereins auf Bundesebene!

Zur Schausaison 2018 wurde die Impfpflicht gegen RHD 1 und 2 eingeführt, wozu es auch einen Infoabend in der Pohlteichschänke mit Teilnehmern aus verschiedenen Vereinen gab.

An dieser Stelle sei ebenfalls erwähnt, dass wir dabei immer auf die Dienste von unserem Tierazt, Dr. Norbert Ehrenberg, zählen und vertrauen konnten.

Als weitere Tätowierer unterstützen Ronny Preiß und Heiko Voll unser Tätowiererteam, um bei der stattlichen Zahl von 730 Jungtieren alle etwas zu entlasten.

Viola Siegesmund konnte binnen weniger Wochen den Sächsischen Meister und den Rochlitzer Meister der Jungtiere mit Deutschen Widdern erringen.

Siegfried Brunner übergab den Kreisvorsitzenden an Michael Rockstroh und Katja Hafner übernahm die Jugendgruppe des kompletten Kreisverbandes Zwickau-Ost.

Anlässlich unserer Kreisschau erhielt unsere Jugendgruppe von S 210 einheitliche T-Shirts mit Vereinsaufdruck.

Sie brachten sich widerum tatkräftig bei der Durchführung der Tombola mit ein.

Helmut Wolf übergab die Ausstellungsleitung an Cindy Koltermann und Viola Siegesmund, welche die Feuertaufe mit Bravour bestanden.

Auch die WhattsApp-Gruppe, welche am 27.11.2018 gegründet wurde, brachte uns organisatorisch bei der KS voran.

So hatten wir eine Woche nach der Landesschau in Leipzig, bei der wir mit Finley einen Landesmeister in der Jugend präsentieren konnten, eine tolle Kreisschau mit 427 Tieren in unserer Turnhalle samt Kraftraum.

Fast schon traditionell haben wir unsere Schau wieder sehr schön weihnachtlich geschmückt, was nicht immer nur Begeisterungsstürme beim Aufbauteam hervor rief – das Lob der Besucher machte dies aber schnell vergessen.

So konnten wir unseren Gäste eine qualitativ hochwertige Kreisschau präsentieren.

Die zwei besten Zuchtgruppen mit stattlichen 388,5 Punkten auf Schwarz Rex und Sachsengold unterstrichen dies nochmals.

Wir setzten uns erneut im Vereinswettbewerb des KV durch und konnten uns 1.Vereinsmeister 2018 nennen.

Im Jahr 2019 ist Maria Münch ausgetreten, konnte aber anzahlmäßig mit dem Eintritt von Joline Preiß, einer weiteren Jugendzüchterin, ausgeglichen werden.

Wir zogen im Jahr 2019 mit 34 aktiven Mitgliedern 767 Jungtiere aus 187 Würfen auf.

Passend dazu trat die Datenschutzverordnung in Kraft, welche Falk Rüdiger entsprechend vorbereitet hatte und obendrein als Referent für Öffentlichkeitsarbeit in den Vorstand aufgenommen wurde.

In diesem Zusammenhang kreierte Falk auch gleich unsere 1. Vereinshomepage im Internet.

Im Sommer 2019 besuchten wir den Engländer Stolln der Bergbrüder in Weißbach.

Die herbstliche Ausfahrt nach Pesterwitz zur Obstplantage mit Verkostung von Säften und Schnäpsen fand ebenso sehr guten Anklang bei unseren Mitgliedern.

Rassestandartmäßig brachte uns Preisrichter Joachim Kapp mit einer Tierbesprechung bei einer Versammlung auf den neuesten Stand.

Unsere offene Lokalschau wurde auch aufgrund der guten Zusammenarbeit mit S 211 Hartmannsdorf bei Chemnitz ein voller Erfolg.

Züchterischer Höhepunkt war die Bundesschau in Karlsruhe 2019.

Unsere Mitglieder waren sowohl als Aussteller, aber auch als Besucher zahlreich vor Ort. Auf dieser Bundesschau konnten wir, vereinsmäßig gesehen, unsere größten Erfolge verbuchen: Mike Welschke wurde auf seine Angora mit der Präsidentenmedaille  ausgezeichnet und Carolin holte mit den Zwergwiddern den 2. Deutschen Meistertitel sowie den Bundessiegerrammler nach Hartmannsdorf.

Abgerundet wurde das Bild mit den Deutschen Vizemeistern von Kezia und Marcel.

Für unseren Dorfverein war die kleine Feier mit ca. 20 Züchtern zur Bundesschau in Karlsruhe ein wirklich tolles Erlebnis.

Zur Vogtlandschau im Januar 2020 waren wir ebenfalls sehr erfolgreich, wussten aber noch nicht, was uns nun erwarten würde – die Corona-Krise begann!

Alles drehte sich nur noch um 2 G, 3 G, Coronaverordnungen, Abstände einhalten, Masken tragen, Kontakterfassung, Sperrkreise, Hygienekonzepte und Quarantäneregeln, was uns allen bis dahin fremd war.

Unser Vereinsleben befand sich, wie alles andere, im Lockdown.

Im Sommer 2020 unternahmen wir trotz allem eine schöne Kremserfahrt mit anschließendem Grillabend bei Viola in Wolfersgrün und Familie Kolodziey wurde mit 2 Erwachsen und 2 Jugendzüchtern in den Verein aufgenommen.

Die Planungen der Kreisschauen in Hartmannsdorf 2020 sowie 2021 waren coronabedingt extrem schwierig, was uns in beiden Jahren trotz schlüssigem Konzept und sehr viel Vorarbeit zum Entschluss kommen ließ, beide Schauen nicht durchführen zu können. Die Gesundheit unserer Mitglieder ist und bleibt das höchste Gut – Kaninchenzucht hin oder her.

Seit 2021 haben wir mit dem PKW-Anhänger von Andreas Böhm unseren 1. mobilen Vereinswerbeträger, welcher im Vereinslogo gestaltet wurde.

Im Frühjahr 2021 feierten wir die Hochzeit von Cindy und Heiko Voll.

Im September 2021 standen erneut Vorstandswahlen im Verein an. Marcel Preiß wurde als 1. Vorsitzender wieder gewählt, als stellvertretender Vorsitzender übernahm Heiko Voll nach 12 Jahren das Amt von Wilfried Steinbrich und Helmut Wolf übergab sein Amt als Zuchtwart an Matthias Münch.

Alle anderen Positionen im Vorstand unseres Vereins blieben in gleicher Besetzung.

Im Herbst desselben Jahres fanden noch einige Ausstellungen statt, auf denen unsere Züchter sehr beachtliche Erfolge verbuchen konnten: Landesjungtiermeister von Heiko Voll auf Burgunder in Tautenhain, Mike Welschke stellte die beste Zuchtgruppe zur Osterlandschau in Ronneburg und Frank Preiß die beste Zuchtgruppe der Landesclubschau in Löbau. Züchterisch wurde also trotz Corona einiges abgeliefert.

Im Frühjahr 2022 fanden auch im Kreisverband Vorstandwahlen statt.

Fast der komplette Vorstand stellte seine Ämter zur Neubesetzung zur Verfügung.

Um den Fortbestand des Kreisverbandes zu sichern, stellten sich u. a. Marcel Preiß als 1. Vorsitzender, Dirk Scheibner als 2. Vorsitzender, Viola Siegesmund als stellvertretende Schriftführerin und Katja Hafner als Jugendwartin zur Verfügung.

Insgesamt besteht der Kreisvorstand aktuell aus 9 Mitgliedern, um die Organisation des Kreisverbandes gleichmäßig verteilen zu können.

In den letzten 2 Wochen vor unserer heutigen Jubiläumsveranstaltung mussten wir leider noch Abschied nehmen von unseren beiden langjährigen Vereinsmitgliedern Gerda und Horst Werner, die im Alter von 93 und 95 Jahren verstorben sind.

Auch wenn in diesem Jahr aktuell wieder einmal massive, aber nötige Bauarbeiten an der Turnhalle stattfinden, wird das der Durchführung einer Kreisschau im Jubiläumsjahr 2022 nicht im Wege stehen, denn Improvisation wird bei uns schließlich groß geschrieben.

In diesem Sinne schließen wir hiermit die 90-jährige Chronik unseres Vereins und freuen uns auf ein feierliches Wiedersehen im Jahr 2032 zum 100-jährigen Bestehen unseres Rassekaninchenzuchtvereins S 210 Hartmannsdorf.


GUT ZUCHT! September 2022


erstellt von Carolin & Marcel Preiß


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